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Affizierungsästhetiken

Hinweis: Dieser Beitrag ist ‚work in progress‘, denn er behandelt ein Thema, das aktuell im Sonderforschungsbereich 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“ intensiv untersucht wird.

1. Definitionen

Heroische Figuren und ihre Publika konstituieren sich wechselseitig (siehe ⟶Held, ⟶Konstitutionsprozesse heroischer Figuren). Eine Gemeinschaft lädt eine heroische Figur durch Zuschreibungen auf (siehe ⟶Heroisierung) und verleiht ihr dadurch jene für das Heroische konstitutive ⟶Attraktionskraft, die sie selbst auszustrahlen scheint; umgekehrt kann die Heldenfigur auf die Gesellschaft zurückwirken, die Aushandlung von Normen fördern, soziale Relationen stabilisieren, in Frage stellen oder neue stiften. Diese wechselseitigen Konstitutions- und Resonanzprozesse implizieren diskursive und semiotische Vorgänge wie solche der Legitimierung, Selbstversicherung oder Normendebatten (vgl. auch ⟶Propaganda). Zu ihnen gehören ebenso emotionale und physisch-somatische Reaktionen, es wird Aufmerksamkeit erzeugt, Stimmungen oder kollektive Gefühlslagen werden evoziert wie etwa Spannung, Staunen, Bewunderung oder Verehrung – aber auch Ablehnung oder Empörung (siehe auch ⟶Verrat).1Vgl. Bulka, Thomas: Stimmung, Emotion, Atmosphäre. Phänomenologische Untersuchung zur Struktur der menschlichen Affektivität. Münster 2015: Mentis. Gerade solche emotional-physischen Reaktionen sind für Heroisierungen und das Verhältnis heroischer Figuren zu ihren Publika charakteristisch.

Die Prozesse und Relationen, die in diesem Sinne zwischen heroischen Figuren und sozialen Formationen zu beobachten sind, nennen wir Affizierung.2Dies geschieht im Anschluss an das Konzept des SFB 1171 „Affective Societies – Dynamics of Social Coexistence in Mobile Worlds“ (https://www.sfb-affective-societies.de, Zugriff am 12.9.2020), vgl. Slaby, Jan / von Scheve, Christian (Hg.): Affective Societies. Key Concepts. New York 2019: Routledge, 27-41. Sie vollziehen sich in sozio-materiellen Konstellationen von Personen, Dingen und Räumen auf der einen Seite und Ausdrucksformen, Diskursen und Konventionen auf der anderen, die als „affective arrangement[s]“ bezeichnet werden.3Slaby, Jan: „Affective arrangement“. In: Slaby, Jan / von Scheve, Christian (Hg.): Affective Societies. Key Concepts. New York 2019: Routledge, 109-118. Heroische Figuren gibt es nicht, ohne dass über sie berichtet und kommuniziert wird (siehe ⟶Medialität). Entsprechend werden Heroisierungen und heroische Figuren in sinnlich wahrgenommenen, performativen bzw. medialisierten Darstellungen formiert und wirksam (vgl. ⟶Gattungen). Diese sind grundsätzlich mit Ästhetiken verbunden. Unter Ästhetiken verstehen wir im Rückgriff auf die Grundbedeutung von griech. aisthesis, also als ‚Aisthetik‘, das Relationsgeflecht sinnlich wahrnehmbarer Formen der Darstellung mit ihrer Wahrnehmung und Wirkung, welche nicht allein auf Prozessen rationaler Bewertung oder diskursiver Praxis, sondern bspw. auch auf Präsenzeffekten beruhen.4Wiesing, Lambert: Die Sichtbarkeit des Bildes. Geschichte und Perspektiven der formalen Ästhetik. Reinbek 1997: Rowohlt; Seel, Martin: Ästhetik des Erscheinens. München 2000: Hanser; Böhme, Gernot: Aisthetik. Vorlesungen über Ästhetik als allgemeine Wahrnehmungslehre. München 2001: Fink. Heroischen Figuren ist ein „ästhetischer Konstruktionscharakter“5Immer, Nikolaus / von Marwyck, Mareen (Hg.): Ästhetischer Heroismus. Konzeptionelle und figurative Paradigmen des Helden. Bielefeld 2013: Transcript, 12. eigen, der ganz besonders darauf angelegt ist, affektive Reaktionen zu evozieren. Als Sozialfiguren werden in ihnen zudem ‚brennende‘ Themen der jeweiligen Gegenwartsgesellschaft verhandelt.6Moser, Sebastian / Schlechtriemen, Tobias: „Sozialfiguren – zwischen gesellschaftlicher Erfahrung und soziologischer Diagnose“. In: Zeitschrift für Soziologie 47.3 (2018), 164-180. Beides – die ästhetischen Darstellungsformen wie auch der enge Bezug zu jeweiligen Gegenwarten – generiert das besondere Affizierungspotenzial heroischer Figuren.

Mit Affizierungsästhetiken des Heroischen sind folglich die Gefüge medialer Bedingungen, formaler Qualitäten und Ausdrucksformen von Darstellungen des Heroischen, ihrer Rezeption bzw. Wirkung auf Einzelne und Gruppen und den damit verbundenen gesellschaftlichen Beziehungen und Wandlungsprozessen gemeint. Sie kommen in „affektiven Arrangements“ zum Tragen. Dynamiken von Affizierungsästhetiken des Heroischen zu untersuchen, erlaubt es, wechselseitige Prägungen von Ästhetiken und sozialen Formationen besser zu verstehen.

2. Forschungsstand

In den Feldern des Sozialen, Politischen und Ökonomischen gewinnen Ästhetisierungen und damit verbundene Affektwirkungen gegenwärtig in sehr unterschiedlicher Weise an Bedeutung.7Braungart, Wolfgang: Ästhetik der Politik, Ästhetik des Politischen. Ein Versuch in Thesen. Göttingen 2012: Wallstein; Kompridis, Nikolas (Hg.): The Aesthetic Turn in Political Thought. New York / London 2014: Bloomsbury Academic; Reckwitz, Andreas: Kreativität und soziale Praxis. Studien zur Sozial- und Gesellschaftstheorie. Bielefeld 2016: Transcript. In den Kulturwissenschaften spricht man von einem aesthetic turn, der eine neue Hinwendung zur Untersuchung sinnlicher Effekte als Faktoren der Kommunikation zum Ausdruck bringt.8MPI Empirische Ästhetik (https://www.aesthetics.mpg.de, Zugriff am 27.08.2020); Gerok-Reiter, Annette et al. (Hg.): Ästhetische Reflexionsfiguren in der Vormoderne. Heidelberg 2019: Winter; daraus entwickelt wurde der SFB 1391 „Andere Ästhetik“; Krüger, Klaus: Politik der Evidenz. Öffentliche Bilder als Bilder der Öffentlichkeit im Trecento. Göttingen 2015: Wallstein, im Verbund mit der DFG-Kolleg-Forschungsgruppe „BildEvidenz. Geschichte und Ästhetik“ (http://www.bildevidenz.de, Zugriff am 27.08.2020). Die Erforschung von Ästhetiken und Affekten werden dabei bisweilen verbunden, so in den Sozialwissenschaften9Clough, Patricia Ticineto / Halley, Jean: The Affective Turn. Theorizing the Social. Durham / London 2007: Duke University Press; Knudsen, Britta Timm / Stage, Carsten (Hg.): Affective Methodologies. Developing Cultural Research Strategies for the Study of Affect. London 2015: Palgrave Macmillan; SFB 1171 „Affective Societies“; Kahl, Antje (Hg.): Analyzing Affective Societies. London / New York 2019: Routledge; Slaby, Jan / Mühlhoff, Rainer: „Affect“. In: Slaby, Jan / von Scheve, Christian (Hg.): Affective Societies. Key Concepts. New York 2019: Routledge, 27-41., aber auch in den Bild- und Filmwissenschaften.10Z. B. Singh, Greg: Feeling Film. Affect and Authenticity in Popular Cinema. London 2014: Routledge; Herding, Klaus / Stumpfhaus, Bernhard (Hg.): Pathos, Affekt, Gefühl. Die Emotionen in den Künsten. Berlin / New York 2004: De Gruyter; Brinkema, Eugenie: The Forms of the Affects. Durham 2014: Duke University Press; Lehmann, Hauke: Affektpoetiken des New Hollywood. Suspense, Paranoia und Melancholie. Berlin / Boston 2017: De Gruyter; vgl. Brink, Cornelia: „Bildeffekte. Überlegungen zum Zusammenhang von Fotografie und Emotionen“. In: Geschichte und Gesellschaft 37.1 (2011), 104-129. Räume werden als ästhetisch gestaltet und dadurch emotional wirkend und affizierend untersucht.11Lehnert, Gertrud (Hg.): Raum und Gefühl. Der Spatial Turn und die neue Emotionsfoschung. Bielefeld 2011: Transcript; Böhme, Gernot: Atmosphäre. Essays zur neuen Ästhetik. 7. erw. u. überarb. Aufl. Berlin 2013: Suhrkamp; Hinkes, Benno: Aisthetik der (gebauten) menschlichen Umwelt. Grundlagen einer künstlerisch-philosophischen Forschungspraxis. Bielefeld 2017: Transcript; vgl. auch Schmitz, Herrmann: „Leib und Gefühl in der Kunst“. In: Großheim, Michael (Hg.): Leib und Gefühl, Beiträge zur Anthropologie, Berlin 1995: Akademie-Verlag, 7-27. Die Emotionsgeschichte ist ein eigener kulturhistorischer Forschungszweig12Forschungsbericht: Hitzer, Bettina: „Emotionsgeschichte. Ein Anfang mit Folgen“. In: H-Soz-Kult (23.11.2011). Online unter: www.hsozkult.de/literaturereview/id/forschungsberichte-1221 (Zugriff am 27.08.2020)., für die Literaturwissenschaft wurde das Feld der Emotionsforschung in einem eigenen Handbuch umrissen.13von Koppenfels / Zumbusch, Cornelia (Hg.): Handbuch Literatur und Emotionen. Berlin / Boston 2016: De Gruyter; vgl. Meyer-Sickendiek, Burkhard: Affektpoetik. Eine Kulturgeschichte literarischer Emotionen. Würzburg 2005: Königshausen & Neumann zu Affektpoetik und Emotionen. Des Weiteren liegen allgemeine Ansätze der Ästhetik und Emotionsforschung vor.14Seel: Ästhetik des Erscheinens, 2000; Böhme: Aisthetik, 2001; Böhme: Atmosphäre, 2013.

Enge Bezüge zur Affizierungskraft des Heroischen weisen Studien zu Wunder, Bewunderung und Staunen auf.15Gess, Nicola et al. (Hg.): Staunen als Grenzphänomen. Paderborn 2017: Wilhelm Fink; Gess, Nicola: Staunen. Eine Poetik. Göttingen 2019: Wallstein; vgl. die Sinergia-Forschungsgruppe „The Power of Wonder“ in Zürich, Basel und Freiburg (http://www.staunenprojekt.com, Zugriff am 12.9.2020); Asch, Ronald G. / Butter, Michael (Hg.): Bewunderer, Verehrer, Zuschauer. Die Helden und ihr Publikum. Würzburg 2016: Ergon. In der Kunstgeschichte wurden aktuell Ethiken des Sehens und der Aufmerksamkeit analysiert.16Gründler, Hana: Die Dunkelheit der Episteme. Zur Kunst des aufmerksamen Sehens. Berlin 2019: Mann. Damit verbunden ist auch das Erhabene, das als eine affektästhetische Kategorie oft mit ähnlichen Begriffen wie das Heroische beschrieben wird.17Doran, Robert: The Theory of the Sublime from Longinus to Kant. New York 2015: Cambridge University Press. Seine Verbindung mit der Wirkung von Natur kann mit Heroischem gekoppelt sein (‚heroische Landschaft‘)18Vgl. Grave, Johannes: Caspar David Friedrich und die Theorie des Erhabenen. Friedrichs ‚Eismeer‘ als Antwort auf einen zentralen Begriff der zeitgenössischen Ästhetik. Weimar 2001: VDF.; es manifestiert sich auch im Konzept ‚heroischer Musik‘.19Betz, Albrecht: „Musikhelden und Heldenmusik“. In: Merkur. Deutsche Zeitschrift für Europäisches Denken 63.9-10 (2009), 916-924; Herr, Corinna / Jacobshagen, Arnold / Seedorf, Thomas (Hg.): Der Tenor. Mythos – Geschichte – Gegenwart. Würzburg 2017: Königshausen & Neumann. Die Affizierungskraft von Narrativen, die für das Heroische konstitutiv sind, u. a. über die Erzeugung von Spannung, wird derzeit in der Münchner DFG-Forschungsgruppe „Philologie des Abenteuers“ (FOR 2568) untersucht. Auch die bisher wenigen Arbeiten zu Ästhetik und Heroismus sind anschlussfähig.20V. a. van Marwyck, Mareen: Gewalt und Anmut. Weiblicher Heroismus in der Literatur und Ästhetik um 1800. Bielefeld 2010: Transcript; Immer, Nikolas / van Marwyck, Mareen: Ästhetischer Heroismus. Konzeptionelle und figurative Paradigmen des Helden. Bielefeld 2013: Transcript.

3. Forschungsperspektiven

Bisherige Forschungen untersuchen einerseits die appellativen und affizierenden Effekte heroischer Figuren und richten andererseits mehrheitlich den Blick auf Semantiken und Diskurse. Aufbauend darauf ermöglicht es die Untersuchung von Affizierungsästhetiken des Heroischen, das Relationengeflecht von Heroisierungen, Ästhetiken und Sozialem zu analysieren. Ästhetiken heroischer Figuren können bspw. nicht diskursivierte kollektive Gestimmtheiten von Gemeinschaften zum Ausdruck bringen (structures of feeling).21Williams, Raymond: Keywords. A Vocabulary of Culture and Society. London 1976: Fontana; Sharma, Devika / Tygstrup, Frederik (Hg.): Structures of Feeling. Affectivity and the Study of Culture. Berlin / Boston 2015: De Gruyter. Über die Untersuchung ästhetischer Arrangements heroischer Figuren lassen sich Affektordnungen und -hierarchien in ihrer sozialen Bedeutung bestimmen.22Slaby / Mühlhoff: „Affect“, 2019, 38-39. Da Helden polarisieren, als figurativer Fokus von Gemeinschaften affizieren und als Sozialfiguren soziale Topoi zugleich indizieren, tragen sie zum Erklärungspotenzial affizierender Ästhetiken für gesellschaftliche Aushandlungsprozesse bei.

4. Untersuchung von ‚Affizierungsästhetiken‘ im SFB 948:

Der Sonderforschungsbereich 948 untersucht heroische Affizierungsästhetiken in folgenden Arbeitsbereichen (Einträge folgen / in Arbeit):

  • Medialität (⟶Medialität)
  • Formen und Formeln (Darstellungsformeln oder -modi23Vgl. bspw. Lethbridge, Stefanie: „Negotiating Modernity, Modernising Heroes. Heroes and Heroines in Gothic and Sensation Fiction of the Long Nineteenth Century“. In: Korte, Barbara / Lethbridge, Stefanie (Hg.): Heroes and Heroism in British Fiction since 1800. Case Studies. Basingstoke 2017: Palgrave Macmillan, 31-46; Gelz, Andreas: Der Glanz des Helden. Über das Heroische in der französischen Literatur vom 17. bis 19. Jahrhundert. Göttingen 2016: Wallstein; Willis, Jacob: Glanz und Blendung. Zur Ästhetik des Heroischen im Drama des Siècle classique. Bielefeld 2018: Transcript; Seedorf, Thomas: Heldensoprane. Die Stimmen der eroi in der italienischen Oper von Monteverdi bis Bellini. Göttingen 2015: Wallstein; Herr / Jacobshagen / Seedorf: Der Tenor, 2017.‚ ‚Pathosformeln‘24Sütterlin, Christa: „Warburgs ‚Pathosformel‘ als Leitfossil kulturgeschichtlicher und kollektiver Erinnerungsformen in der Kunst“. In: Heller, Hartmut (Hg.): Wiederholungen. Von Wellengängen und Reprisen in der Kulturentwicklung. Wien / Berlin 2009: LIT, 149-175. Online unter: https://www.zobodat.at/pdf/Matreier-Gespraeche_2008_0149-0175.pdf (Zugriff am 7.11.2020); Port, Ulrich: „‚Katharsis des Leidens‘. Aby Warburgs ‚Pathosformeln‘ und ihre konzeptionellen Hintergründe in Rhetorik, Poetik und Tragödientheorie“. In: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 73 (1999), 5-42; Port, Ulrich: Pathosformeln. Die Tragödie und die Geschichte exaltierter Affekte (1755–1886). München 2005: Fink; Schankweiler, Kerstin / Wüschner, Philipp: „Pathosformel (Pathos Formula)“. In: Slaby, Jan / von Scheve, Christian (Hg.): Affective Societies. Key Concepts. New York 2019: Routledge, 220-230., ⟶Gattungen)
  • Körperlichkeit (⟶Körperlichkeit25Vgl. zudem Brink, Cornelia / Schreurs-Morét, Anna / Aurnhammer, Achim (Hg.): „Eine Fotografie verstehen. Zur Interaktion von Bild, Blick und Sprache“. In: helden. heroes. héros. E-Journal zu Kulturen des Heroischen 6.2 (2018), 3-16. DOI: 10.6094/helden.heroes.heros./2018/02/01 ; SFB 948: Tagung „Gewalt und Heldentum“, online unter: https://www.sfb948.uni-freiburg.de/de/veranstaltungen/tagungen/gewalt-und-heldentum/skizze.html?page=1 (Zugriff am 27.08.2020)., ⟶Gewalt)
  • Narrativität (⟶Heldennarrative, Epos, Ode, ‚Abenteuer‘26Vgl. bspw. Korte, Barbara / Lethbridge, Stefanie (Hg.): Heroes and Heroism in British Fiction since 1800. Case Studies. Basingstoke 2017: Palgrave Macmillan.)
  • Raumbezüge (Orte des Handelns, räumliche Grenzen, räumliche Gestaltung oder Wirkung von Heldendarstellungen27Vgl. schon Hubert, Hans W.: „Gestaltungen des Heroischen in den Florentiner David-Plastiken“. In: Aurnhammer, Achim / Pfister, Manfred (Hg.): Heroen und Heroisierungen in der Renaissance. Wiesbaden 2013: Harrassowitz, 181-218.)
  • Neuformierung des Sozialen (Aushandlung, Neuformierung und Destabilisierung, Umbrüche, ⟶Kollektive, ⟶Konstitutionsprozesse heroischer Figuren)

5. Einzelnachweise

  • 1
    Vgl. Bulka, Thomas: Stimmung, Emotion, Atmosphäre. Phänomenologische Untersuchung zur Struktur der menschlichen Affektivität. Münster 2015: Mentis.
  • 2
    Dies geschieht im Anschluss an das Konzept des SFB 1171 „Affective Societies – Dynamics of Social Coexistence in Mobile Worlds“ (https://www.sfb-affective-societies.de, Zugriff am 12.9.2020), vgl. Slaby, Jan / von Scheve, Christian (Hg.): Affective Societies. Key Concepts. New York 2019: Routledge, 27-41.
  • 3
    Slaby, Jan: „Affective arrangement“. In: Slaby, Jan / von Scheve, Christian (Hg.): Affective Societies. Key Concepts. New York 2019: Routledge, 109-118.
  • 4
    Wiesing, Lambert: Die Sichtbarkeit des Bildes. Geschichte und Perspektiven der formalen Ästhetik. Reinbek 1997: Rowohlt; Seel, Martin: Ästhetik des Erscheinens. München 2000: Hanser; Böhme, Gernot: Aisthetik. Vorlesungen über Ästhetik als allgemeine Wahrnehmungslehre. München 2001: Fink.
  • 5
    Immer, Nikolaus / von Marwyck, Mareen (Hg.): Ästhetischer Heroismus. Konzeptionelle und figurative Paradigmen des Helden. Bielefeld 2013: Transcript, 12.
  • 6
    Moser, Sebastian / Schlechtriemen, Tobias: „Sozialfiguren – zwischen gesellschaftlicher Erfahrung und soziologischer Diagnose“. In: Zeitschrift für Soziologie 47.3 (2018), 164-180.
  • 7
    Braungart, Wolfgang: Ästhetik der Politik, Ästhetik des Politischen. Ein Versuch in Thesen. Göttingen 2012: Wallstein; Kompridis, Nikolas (Hg.): The Aesthetic Turn in Political Thought. New York / London 2014: Bloomsbury Academic; Reckwitz, Andreas: Kreativität und soziale Praxis. Studien zur Sozial- und Gesellschaftstheorie. Bielefeld 2016: Transcript.
  • 8
    MPI Empirische Ästhetik (https://www.aesthetics.mpg.de, Zugriff am 27.08.2020); Gerok-Reiter, Annette et al. (Hg.): Ästhetische Reflexionsfiguren in der Vormoderne. Heidelberg 2019: Winter; daraus entwickelt wurde der SFB 1391 „Andere Ästhetik“; Krüger, Klaus: Politik der Evidenz. Öffentliche Bilder als Bilder der Öffentlichkeit im Trecento. Göttingen 2015: Wallstein, im Verbund mit der DFG-Kolleg-Forschungsgruppe „BildEvidenz. Geschichte und Ästhetik“ (http://www.bildevidenz.de, Zugriff am 27.08.2020).
  • 9
    Clough, Patricia Ticineto / Halley, Jean: The Affective Turn. Theorizing the Social. Durham / London 2007: Duke University Press; Knudsen, Britta Timm / Stage, Carsten (Hg.): Affective Methodologies. Developing Cultural Research Strategies for the Study of Affect. London 2015: Palgrave Macmillan; SFB 1171 „Affective Societies“; Kahl, Antje (Hg.): Analyzing Affective Societies. London / New York 2019: Routledge; Slaby, Jan / Mühlhoff, Rainer: „Affect“. In: Slaby, Jan / von Scheve, Christian (Hg.): Affective Societies. Key Concepts. New York 2019: Routledge, 27-41.
  • 10
    Z. B. Singh, Greg: Feeling Film. Affect and Authenticity in Popular Cinema. London 2014: Routledge; Herding, Klaus / Stumpfhaus, Bernhard (Hg.): Pathos, Affekt, Gefühl. Die Emotionen in den Künsten. Berlin / New York 2004: De Gruyter; Brinkema, Eugenie: The Forms of the Affects. Durham 2014: Duke University Press; Lehmann, Hauke: Affektpoetiken des New Hollywood. Suspense, Paranoia und Melancholie. Berlin / Boston 2017: De Gruyter; vgl. Brink, Cornelia: „Bildeffekte. Überlegungen zum Zusammenhang von Fotografie und Emotionen“. In: Geschichte und Gesellschaft 37.1 (2011), 104-129.
  • 11
    Lehnert, Gertrud (Hg.): Raum und Gefühl. Der Spatial Turn und die neue Emotionsfoschung. Bielefeld 2011: Transcript; Böhme, Gernot: Atmosphäre. Essays zur neuen Ästhetik. 7. erw. u. überarb. Aufl. Berlin 2013: Suhrkamp; Hinkes, Benno: Aisthetik der (gebauten) menschlichen Umwelt. Grundlagen einer künstlerisch-philosophischen Forschungspraxis. Bielefeld 2017: Transcript; vgl. auch Schmitz, Herrmann: „Leib und Gefühl in der Kunst“. In: Großheim, Michael (Hg.): Leib und Gefühl, Beiträge zur Anthropologie, Berlin 1995: Akademie-Verlag, 7-27.
  • 12
    Forschungsbericht: Hitzer, Bettina: „Emotionsgeschichte. Ein Anfang mit Folgen“. In: H-Soz-Kult (23.11.2011). Online unter: www.hsozkult.de/literaturereview/id/forschungsberichte-1221 (Zugriff am 27.08.2020).
  • 13
    von Koppenfels / Zumbusch, Cornelia (Hg.): Handbuch Literatur und Emotionen. Berlin / Boston 2016: De Gruyter; vgl. Meyer-Sickendiek, Burkhard: Affektpoetik. Eine Kulturgeschichte literarischer Emotionen. Würzburg 2005: Königshausen & Neumann zu Affektpoetik und Emotionen.
  • 14
    Seel: Ästhetik des Erscheinens, 2000; Böhme: Aisthetik, 2001; Böhme: Atmosphäre, 2013.
  • 15
    Gess, Nicola et al. (Hg.): Staunen als Grenzphänomen. Paderborn 2017: Wilhelm Fink; Gess, Nicola: Staunen. Eine Poetik. Göttingen 2019: Wallstein; vgl. die Sinergia-Forschungsgruppe „The Power of Wonder“ in Zürich, Basel und Freiburg (http://www.staunenprojekt.com, Zugriff am 12.9.2020); Asch, Ronald G. / Butter, Michael (Hg.): Bewunderer, Verehrer, Zuschauer. Die Helden und ihr Publikum. Würzburg 2016: Ergon.
  • 16
    Gründler, Hana: Die Dunkelheit der Episteme. Zur Kunst des aufmerksamen Sehens. Berlin 2019: Mann.
  • 17
    Doran, Robert: The Theory of the Sublime from Longinus to Kant. New York 2015: Cambridge University Press.
  • 18
    Vgl. Grave, Johannes: Caspar David Friedrich und die Theorie des Erhabenen. Friedrichs ‚Eismeer‘ als Antwort auf einen zentralen Begriff der zeitgenössischen Ästhetik. Weimar 2001: VDF.
  • 19
    Betz, Albrecht: „Musikhelden und Heldenmusik“. In: Merkur. Deutsche Zeitschrift für Europäisches Denken 63.9-10 (2009), 916-924; Herr, Corinna / Jacobshagen, Arnold / Seedorf, Thomas (Hg.): Der Tenor. Mythos – Geschichte – Gegenwart. Würzburg 2017: Königshausen & Neumann.
  • 20
    V. a. van Marwyck, Mareen: Gewalt und Anmut. Weiblicher Heroismus in der Literatur und Ästhetik um 1800. Bielefeld 2010: Transcript; Immer, Nikolas / van Marwyck, Mareen: Ästhetischer Heroismus. Konzeptionelle und figurative Paradigmen des Helden. Bielefeld 2013: Transcript.
  • 21
    Williams, Raymond: Keywords. A Vocabulary of Culture and Society. London 1976: Fontana; Sharma, Devika / Tygstrup, Frederik (Hg.): Structures of Feeling. Affectivity and the Study of Culture. Berlin / Boston 2015: De Gruyter.
  • 22
    Slaby / Mühlhoff: „Affect“, 2019, 38-39.
  • 23
    Vgl. bspw. Lethbridge, Stefanie: „Negotiating Modernity, Modernising Heroes. Heroes and Heroines in Gothic and Sensation Fiction of the Long Nineteenth Century“. In: Korte, Barbara / Lethbridge, Stefanie (Hg.): Heroes and Heroism in British Fiction since 1800. Case Studies. Basingstoke 2017: Palgrave Macmillan, 31-46; Gelz, Andreas: Der Glanz des Helden. Über das Heroische in der französischen Literatur vom 17. bis 19. Jahrhundert. Göttingen 2016: Wallstein; Willis, Jacob: Glanz und Blendung. Zur Ästhetik des Heroischen im Drama des Siècle classique. Bielefeld 2018: Transcript; Seedorf, Thomas: Heldensoprane. Die Stimmen der eroi in der italienischen Oper von Monteverdi bis Bellini. Göttingen 2015: Wallstein; Herr / Jacobshagen / Seedorf: Der Tenor, 2017.
  • 24
    Sütterlin, Christa: „Warburgs ‚Pathosformel‘ als Leitfossil kulturgeschichtlicher und kollektiver Erinnerungsformen in der Kunst“. In: Heller, Hartmut (Hg.): Wiederholungen. Von Wellengängen und Reprisen in der Kulturentwicklung. Wien / Berlin 2009: LIT, 149-175. Online unter: https://www.zobodat.at/pdf/Matreier-Gespraeche_2008_0149-0175.pdf (Zugriff am 7.11.2020); Port, Ulrich: „‚Katharsis des Leidens‘. Aby Warburgs ‚Pathosformeln‘ und ihre konzeptionellen Hintergründe in Rhetorik, Poetik und Tragödientheorie“. In: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 73 (1999), 5-42; Port, Ulrich: Pathosformeln. Die Tragödie und die Geschichte exaltierter Affekte (1755–1886). München 2005: Fink; Schankweiler, Kerstin / Wüschner, Philipp: „Pathosformel (Pathos Formula)“. In: Slaby, Jan / von Scheve, Christian (Hg.): Affective Societies. Key Concepts. New York 2019: Routledge, 220-230.
  • 25
    Vgl. zudem Brink, Cornelia / Schreurs-Morét, Anna / Aurnhammer, Achim (Hg.): „Eine Fotografie verstehen. Zur Interaktion von Bild, Blick und Sprache“. In: helden. heroes. héros. E-Journal zu Kulturen des Heroischen 6.2 (2018), 3-16. DOI: 10.6094/helden.heroes.heros./2018/02/01 ; SFB 948: Tagung „Gewalt und Heldentum“, online unter: https://www.sfb948.uni-freiburg.de/de/veranstaltungen/tagungen/gewalt-und-heldentum/skizze.html?page=1 (Zugriff am 27.08.2020).
  • 26
    Vgl. bspw. Korte, Barbara / Lethbridge, Stefanie (Hg.): Heroes and Heroism in British Fiction since 1800. Case Studies. Basingstoke 2017: Palgrave Macmillan.
  • 27
    Vgl. schon Hubert, Hans W.: „Gestaltungen des Heroischen in den Florentiner David-Plastiken“. In: Aurnhammer, Achim / Pfister, Manfred (Hg.): Heroen und Heroisierungen in der Renaissance. Wiesbaden 2013: Harrassowitz, 181-218.

6. Ausgewählte Literatur

  • Asch, Ronald G. / Butter, Michael (Hg.): Bewunderer, Verehrer, Zuschauer. Die Helden und ihr Publikum. Würzburg 2016: Ergon.
  • Betz, Albrecht: „Musikhelden und Heldenmusik“. In: Merkur. Deutsche Zeitschrift für Europäisches Denken 63.9-10 (2009), 916-924.
  • Brink, Cornelia / Schreurs-Morét, Anna / Aurnhammer, Achim (Hg.): „Eine Fotografie verstehen. Zur Interaktion von Bild, Blick und Sprache“. In: helden. heroes. héros. E-Journal zu Kulturen des Heroischen 6.2 (2018), 3-16. DOI: 10.6094/helden.heroes.heros./2018/02/01
  • Brink, Cornelia: „Bildeffekte. Überlegungen zum Zusammenhang von Fotografie und Emotionen“. In: Geschichte und Gesellschaft 37.1 (2011), 104-129.
  • Bulka, Thomas: Stimmung, Emotion, Atmosphäre. Phänomenologische Untersuchung zur Struktur der menschlichen Affektivität. Münster 2015: Mentis.
  • Clough, Patricia Ticineto / Halley, Jean: The Affective Turn. Theorizing the Social. Durham / London 2007: Duke University Press.
  • Doran, Robert: The Theory of the Sublime from Longinus to Kant. New York 2015: Cambridge University Press.
  • Gelz, Andreas: Der Glanz des Helden. Über das Heroische in der französischen Literatur vom 17. bis 19. Jahrhundert. Göttingen 2016: Wallstein.
  • Gerok-Reiter, Annette et al. (Hg.): Ästhetische Reflexionsfiguren in der Vormoderne. Heidelberg 2019: Winter.
  • Gess, Nicola et al. (Hg.): Staunen als Grenzphänomen. Paderborn 2017: Wilhelm Fink.
  • Gess, Nicola: Staunen. Eine Poetik. Göttingen 2019: Wallstein.
  • Gründler, Hana: Die Dunkelheit der Episteme. Zur Kunst des aufmerksamen Sehens. Berlin 2019: Mann.
  • Herding, Klaus / Stumpfhaus, Bernhard (Hg.): Pathos, Affekt, Gefühl. Die Emotionen in den Künsten. Berlin / New York 2004: De Gruyter.
  • Hitzer, Bettina: „Emotionsgeschichte. Ein Anfang mit Folgen“. In: H-Soz-Kult (23.11.2011). Online unter: https://www.hsozkult.de/literaturereview/id/forschungsberichte-1221 (Zugriff am 27.08.2020).
  • Hubert, Hans W.: „Gestaltungen des Heroischen in den Florentiner David-Plastiken“. In: Aurnhammer, Achim / Pfister, Manfred (Hg.): Heroen und Heroisierungen in der Renaissance. Wiesbaden 2013: Harrassowitz, 181-218.
  • Immer, Nikolas / van Marwyck, Mareen: Ästhetischer Heroismus. Konzeptionelle und figurative Paradigmen des Helden. Bielefeld 2013: Transcript.
  • Kahl, Antje (Hg.): Analyzing Affective Societies. London / New York 2019: Routledge.
  • Knudsen, Britta Timm / Stage, Carsten (Hg.): Affective Methodologies. Developing Cultural Research Strategies for the Study of Affect. London 2015: Palgrave Macmillan.
  • Krüger, Klaus: Politik der Evidenz. Öffentliche Bilder als Bilder der Öffentlichkeit im Trecento. Göttingen 2015: Wallstein.
  • Lehmann, Hauke: Affektpoetiken des New Hollywood. Suspense, Paranoia und Melancholie. Berlin / Boston 2017: De Gruyter.
  • Lehnert, Gertrud (Hg.): Raum und Gefühl. Der Spatial Turn und die neue Emotionsfoschung. Bielefeld 2011: Transcript.
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Zitierweise

Andreas Gelz / Barbara Korte / Stefanie Lethbridge / Stefan Tilg / Ralf von den Hoff / Tobias Schlechtriemen / Achim Aurnhammer / Thomas Seedorf / Anne Hemkendreis / Morten Grage: Affizierungsästhetiken. In: Compendium heroicum. Hg. von Ronald G. Asch, Achim Aurnhammer, Georg Feitscher und Anna Schreurs-Morét, publiziert vom Sonderforschungsbereich 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“ der Universität Freiburg, Freiburg 18.11.2020. DOI: 10.6094/heroicum/aaed1.0.20201118