Das Compendium heroicum wird seit 2017 vom Sonderforschungsbereich 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“ an der Universität Freiburg erstellt. Beteiligt sind Forscher zahlreicher geisteswissenschaftlicher Disziplinen, die kollaborativ Artikel verfassen und hier als digitale Open-Access-Publikation verfügbar machen.
Als interdisziplinäres Referenzwerk bildet das Compendium heroicum den aktuellen Forschungsstand ab, wie Helden und Heldinnen in verschiedenen Kulturen entstehen. Es bietet Erläuterungen zu zahlreichen Einzelphänomenen des Heroischen, seiner Figuren, Funktionen, Medialität und Praxis. Dazu wählt es einen weiten historischen Ansatz, der von der Antike bis in die Gegenwart reicht, und eine überkulturelle Perspektive, die sich für heroische Figuren innerhalb und außerhalb europäischer Kontexte interessiert.
Als heroische Präfiguration bezeichnen wir den Prozess der Referenzsetzung zwischen einer Ausgangsfigur (Präfigurant) und einer Zielfigur (Präfigurat) zu dem Zweck, der Zielfigur einen heroischen Status zu verleihen oder diesen Status abzusichern. Der Begriff geht zurück auf Hans Blumenberg, der unter Präfiguration eine mythische Denkform verstand, die als „singuläres Instrument der Rechtfertigung in schwach begründeten Handlungssituationen“…